Bayerische Tomaten und 80 neue Arbeitsplätze – dank Geothermie
Dass man mit der erzeugten Energie des Geothermiekraftwerkes in Kirchweidach zukünftig nicht nur die angrenzende Gemeinde mit Fernwärme versorgt und für rund 30 Gemeinden elektrischen Strom erzeugen wird, zeigt der österreichische Unternehmer Josef Steiner. Für sein 115 000 Quadratmeter großem Tomaten-Gewächshaus fand am vergangenen Dienstag der erste Spatenstich statt.
Bereits Ende diesen Jahres soll mit der Produktion von rund 6,6 Millionen Kilogramm klassischer Rispentomaten begonnen werden, die ab Mitte März durchgängig bis November geerntet werden. Hierfür plant der 52-jährige Investor Josef Steiner rund 80 neue Vollzeit-Arbeitsplätze zu schaffen.
Da der Selbstversorgungsgrad von frischen Tomaten in Bayern bei unter acht Prozent liegt, wird die gesamte Ernte aus Kirchweidach regional vermarktet werden können. Diese kurzen Transportwege ermöglichen es nicht nur, dass die Tomaten in völlig reifen Zustand geerntet werden und so deutlich schmackhafter sind, sondern jährlich rund 1,1 Millionen LKW-Kilometer gegenüber Importen aus Spanien eingespart werden.
Für die Gemüseproduktion in modernen, beheizten Gewächshäusern wird eine konstante Temperatur zwischen 18 und 20 Grad benötigt. Solche Anlagen werden üblicherweise mit Erdöl oder Erdgas beheizt – nicht so in Kirchweidach. Dank der Förderung von Erdwärme durch die GEOenergie Kirchweidach GmbH und intelligentem Energiemanagement wird das Chiemgauer Gewächshaus nicht nur CO2-neutral sondern CO2-frei mit Energie versorgt. So werden Jahr für Jahr 4,2 Millionen Liter Heizöl und damit auch rund 8,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart.
„Alle reden von der Energiewende – wir machen sie“, sagte Franz Obermayer, Vorsitzender des Fernwärmeausschusses der Gemeinde Kirchweidach gegenüber Chiemgau online. Die Landtagsabgeordnete Ingrid Heckner (CSU) ergänzt: „Ein bundesweit einmaliges Projekt. Man könne durchaus von einem Kirchweidacher Modell sprechen, das hoffentlich beispielgebend sein werde.“ Dabei outete sie sich als begeisterte Tomaten-Esserin; „Ich selbst bin ein Tomatenfan und freue mich, wenn ich heimische Tomaten essen kann.“
Weitere interessante Informationen zu dem Thema finden Sie auf folgenden Webseiten:
http://www.bayerntomaten.de/Folder_A4_2013.pdf