Energiewende-Index - Preise explodieren

In Europa sinken die Strompreise - in Deutschland nicht. Außerdem sei es kurzfristig nicht mehr möglich die Kosten der Energiewende zu stabilisieren. Seit fünf Jahren misst die Beratungsgesellschaft McKinsey jedes halbe Jahr den Fortschritt der Energiewende. Das Ergebnis wurde jetzt im Energiewende-Index veröffentlicht.

Der deutsche Stromkunde zahlt pro Kilowattstunde 30,8 Cent im Schnitt. Zum Vergleich: Im europäischen Ausland beträgt der Preis pro KWH 20,5 Cent im Schnitt. Bezogen auf die 15 Kennzahlen die McKinsey untersucht, hat sich der Index sogar bei zehn Kennzahlen verschlechtert. So sei es unrealistisch, dass die Politik die Ziele erreicht, die sie sich zur Beginn der Energiewende gesetzt hat. Dies betrifft vor allem die Bereiche: CO2-Ausstoß, Energieverbrauch, Kosten für Netzeingriffe, Ausbau der Transportnetze sowie die Höhe der EEG-Umlage.

Besonders interessant ist auch ein Blick auf den Zusammenhang von Kosten und Erreichen der Ziele. Viele Erfolge der Energiewende kamen demnach nur durch Subventionen zustande. Parallel dazu seien Ziele, die keine direkte finanzielle Unterstützung zur Erreichung erfahren unrealistisch. Die Kosten für die Stromversorgung in Deutschland werden von 63 Milliarden Euro (2015) auf jährlich 77 Milliarden Euro bis 2025 steigen. 2010 lagen sie übrigens noch bei 55 Milliarden Euro.

Für den Endkunden heißt das, dass diese jetzt tiefer in die Tasche greifen müssen. Der Anstieg der jährlichen Stromversorgungskosten entspräche einer Zusatzbelastung von durchschnittlich 335 Euro je Privathaushalt pro Jahr, sofern diese gleichmäßig auf alle Haushalte in Deutschland verteilt würden.

2010 lagen die Kosten für die Stromversorgung noch bei 55 Milliarden Euro. Vor allem der Ausbau und die Förderung der erneuerbaren Energien und deren Subventionierung über die EEG-Umlage, sowie der Netzausbau und der Erhalt der Netze schlägt deutlich zu Buche.

Die Beratungsgesellschaft zeigt in Ihrem Dokument aber auch Möglichkeiten zur Veränderung auf. So sei eine konsequente Optimierung des Gesamtsystems unausweichlich. Berücksichtigt werden muss hier dann der Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie der erforderliche Netzausbau und die Vorhaltung ausreichender Reserveren zur Systemstabilisierung. Ebenso sei die Lockerung der EEG-Förderbedingungen denkbar. Auch die Berücksichtigung der alternativen Energien sei ein wesentlicher Punkt bei der Verringerung der Energiekosten.

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