Geothermie praxisnah erleben: Projektbesichtigung der Geothermieanlage in Waldkraiburg
Interessierte Bürger aus der Gemeinde Gars besichtigten die Geothermieanlage in Waldkraiburg.
35 Teilnehmer aus der Gemeinde Gars nahmen am Montag, dem 20. Oktober 2014 die Einladung der Geo Kraftwerk FG Gars I GmbH zur Besichtigung der Geothermieanlage in Waldkraiburg an.
Im Hinblick auf die geplante Geothermieanlage in Gars bot die Geo Kraftwerk FG Gars I GmbH den Bürgern die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von einer laufenden Geothermieanlage zu machen. Praxisnah erläuterten Herbert Lechner, Prokurist der Stadtwerke Waldkraiburg, und Johannes Falk, Geschäftsführer der Geo Kraftwerk FG Gars I GmbH, direkt an der Anlage Funktionsweise, Aufbau und Erschließung eines solchen Geothermieprojektes. Gleichzeitig konnten offene Fragen der Bürger unmittelbar durch die Experten beantwortet und so Ängste und Vorbehalte abgebaut werden. „Für uns hat es höchste Priorität, alle Beteiligten von Anfang an in das Projekt einzubinden, um Bedenken gegen die Nutzung der Wärme aus dem Erdinneren frühzeitig zu zerstreuen. Wir wollen die Bürger mit im Boot haben“, betont Johannes Falk die Wichtigkeit, Transparenz für die Bürger zu schaffen.
Am Beispiel Waldkraiburg konnten sich die Besichtigungsteilnehmer einen Eindruck verschaffen, wie eine laufende Anlage funktioniert und wie ein solches Projekt gemeinsam mit den Bürgern und der Gemeinde erfolgreich umgesetzt werden kann.
Seit 2012 ist die Geothermieanlage in Waldkraiburg in Betrieb. Mit einer Anschlussleistung von 14 MWth und einer Fernwärmenetzlänge von ca. 12 km (Stand: 2013) werden bereits jetzt zahlreiche Gebäude im Gemeindegebiet mit Geothermie beheizt. Durch den weiteren Ausbau des Geothermie-Fernwärmenetzes in den kommenden Jahren auf ca. 27 km Länge wird die Stadt einen großen Teil ihres Wärmebedarfs umweltfreundlich und klimaschonend decken können. Das geologische Profil von Waldkraiburg entspricht dabei dem von Gars. Ähnlich wie in Waldkraiburg ist deshalb auch in Gars in der Erdschicht Malm in ca. 3.500 Metern Tiefe 110 bis 115 Grad heißes Wasser zu erwarten, welches sich ideal für die Fernwärmeversorgung eignet.
Die Entwicklung in Waldkraiburg zeigt, wie Gemeinden mit Weitblick erfolgreich in Geothermie investieren und damit Bürgern und Gewerbe diese nachhaltige, umweltfreundliche und grundlastfähige Energie in Form von Wärme zur Verfügung stellen können.