Japan sieht große Chance bei der Erdwärme
Das ist auch der Grund, warum japanische Unternehmen sich inmitten eines Regenwaldes in der indonesischen Provinz Nord-Sumatra ansiedeln. Dadurch entstand eine Anlage, die sobald sie fertiggestellt ist, das weltweit größte einzelne geothermische Kraftwerk sein wird. Insgesamt können die drei Anlagen des Werks Sarulla 320. 000 kW Strom bereitstellen. Laut eines Industrievertreters könnte dies ein "geothermischer Hotspot" werden. Das enorme Projekt wird mehr als $ 1,6 Milliarden in Anspruch nehmen. Die Turbinen im Herzen der Leistungseinheiten werden von Toshiba hergestellt. Neben Mitsubishi Hitachi Power Systems ist Toshiba der weltweit führende Anbieter von geothermischen Turbinen, der 22% des Marktes kontrolliert.
Momentan hat Japan 14 geothermische Kraftwerke. Allerdings wurde Geothermie nie zu einer Mainstream - Energiequelle, da sie im Vergleich zu konventionellen fossilen Kraftwerken weniger Energie erzeugt und längere Bauzeiten benötigt. Mit Japans Zustimmung zur Kernenergie, verschob sich die geothermische Industrie nach Übersee. Dies pendelte jedoch nach dem Erdbeben im März 2011 und dem Tsunami, der das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi angeschlagen hat, wieder zurück. Nach der Dreifachschmelze des Kerns schaltete Japan alle Kernkraftwerke ab.
Des Weiteren ist das Klischee, dass Japan arm an Ressourcen sei, nicht ganz richtig; Weltweit hat das Land die drittgrößten geothermischen „Reservoirs“. Um dieses Potential optimal auszuschöpfen, hat die Regierung im Jahr 2012 die Regulierungen gelockert, um den Bau von geothermischen Kraftwerken zu erleichtern. Die Agentur für natürliche Ressourcen und Energie schätzt, dass im Jahr 2030 die inländische geothermische Leistung eine Kapazität von 1,4 GW erreichen wird. Das wäre fast dreimal die Menge von heute. Auch wenn dies nach wie vor nur 1% der gesamten Energieproduktion des Landes ausmachen wird – von derzeit 0,3% -, ist dies doch ein aussagekräftiger Schritt.
Quellen: www.eike-klima-energie.eu/2016/12/14/japan-sieht-chancen-mit-der-erdwaerme/