Vereinbarung mit Modellcharakter in Kirchweidach geschlossen

Aufgrund der gemessenen hohen Temperatur von rund 127 Grad und der erwarteten Pumpleistung, wird in Kirchweidach zusätzlich zur dauerhafter Wärmeversorgung auch mit der Erzeugung von grundlastfähigem Strom gerechnet werden können. Dieser soll nach Maßgabe des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) in das Netz der allgemeinen Versorgung eingespeist werden. Die Inbetriebnahme der Stromproduktion ist für Frühjahr 2015 geplant. Bernhard Gubo, Geschäftsführer der GEK: "Die zusätzlichen Einnahmen des Wärmeverkaufs verbessern die Wirtschaftlichkeit unseres Projektes und verdeutlichen das enorme Potenzial der Geothermie für ganz Bayern."

Die Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Rödl & Partner hat im Auftrag der Gemeinde Kirchweidach die komplette rechtliche und wirtschaftliche Betreuung übernommen. Projektleiter Benjamin Richter bewertet die geschlossene Vereinbarung als zukunftsweisend: "Erstmalig wurde in Deutschland ein solch innovativer Wärmeliefervertrag erarbeitet. Die Vorgehensweise hat Modellcharakter für eine große Anzahl vergleichbarer Projekte in Deutschland und im Ausland. Das Projekt hat herausragende Bedeutung für die Branche der Tiefengeothermie."

Die Vertragspartner hatten sich bereits im Wege eines Vorvertrages im Dezember 2011 auf eine Option zur Wärmeversorgung verständigt. Im Zuge der Vertragsverhandlungen mussten seit dem viele Details für die langfristige Zusammenarbeit geregelt werden. "Der Aufbau eines Fernwärmenetzes in unserer Gemeinde wird nur durch die Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten ermöglicht. Der Gemeinderat hat sehr engagiert an dem Ziel gearbeitet, wir sind stolz, dass nun der Weg frei ist für die regionale Energiewende", so Franz Obermayer, Vorsitzende des Fernwärmeausschuss der Gemeinde Kirchweidach. Für die Gemeinde Kirchweidach sieht Bürgermeister Krumbachner im Abschluss des Vertrages auch wirtschaftlich "einen Meilenstein. Langfristig werden nun über 100 neue Arbeitsplätze entstehen und wir starten in eine energieautarke Zukunft."

Einmalig ist auch das 12ha große Gewächshausprojekt, dass der Österreicher Josef Steiner praktisch direkt neben dem Geothermiekraftwerk plant. Für den Gemüsebau unter Glas braucht Steiner das ganze Jahr über Temperaturen von 19 bis 21 Grad und genau dies garantiert ihm die Anbindung an das geplante Fernwärmenetz. "Die günstige und preisstabile Wärmelieferung durch die Gemeinde ermöglicht uns das Projekt und sorgt dafür, dass wir bis zu 600.000 Menschen mit frischen und gesunden Tomaten versorgen können" so Steiner.

Die Pressemitteilung finden Sie hier.

Cookie-Richtlinie